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Neuhof Textil-Holding AG

 

Bericht des Vorstands

an der

Hauptversammlung

am 19.07.2022

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ein herzliches Willkommen heute hier in Hof. Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Unternehmen und dass Sie den Weg heute zu uns gefunden haben!

 

Der Geschäftsbericht unserer Gesellschaft für 2021 ist denjenigen zugegangen, die ihn angefordert haben. Er liegt hier auch aus.

 

Ich möchte Sie über die signifikanten Abläufe des Berichtsjahres 2021 informieren und über die wesentlichen Veränderungen in den Jahresabschlüssen zum 31.12.2021 gegenüber dem Vorjahr berichten.

 

 

Konzern

 

Am Bildschirm sehen Sie unseren Konzernaufbau, den ich Ihnen bereits auf der letzten Hauptversammlung präsentiert habe.

 

Die Neuhof Textil -Holding AG ist alleinige Gesellschafterin der Immobilien KG und deren Komplementärin. Daneben ist sie unmittelbar und mittelbar an der Spinnerei Neuhof KG und deren Komplementärin beteiligt.

 

Die Konzernstruktur ist so historisch gewachsen. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die nicht betriebsnotwendigen Immobilien von der operativen Gesellschaft getrennt. Später wurde aus steuerlichen Gründen ein Immobilienaustausch zwischen der Holding AG und der Immobilien KG vorgenommen. Die einzige Immobilie, das Firmengrundstück, wurde bereits vor 10 Jahren von der Immobilien KG an die Spinnerei verkauft. Die Immobilien KG hält seitdem nur noch die Anteile an der Spinnerei Neuhof KG und ist im Übrigen „leer“.

 

Zur allgemeinen Verschlankung und zum Zweck der Einsparung von Verwaltungskosten haben wir die Immobilien KG und die Holding AG vereinigt. Technisch haben wir das wie folgt gelöst: Die Verwaltungsgesellschaft ist als Komplementärin aus der Immobilien KG ausgetreten. Damit blieb nur noch eine Gesellschafterin übrig, die Holding AG. Da eine Personengesellschaft jedoch mindestens 2 Gesellschafter haben muss, wurde die Immobilien KG durch den Austritt der Verwaltungsgesellschaft aufgelöst, das Vermögen ist auf die Holding AG übergegangen, oder wie die Juristen sagen: der Holding AG angewachsen. Dies erfolgte zum 31.12.2021, die Immobilien KG existiert somit nicht mehr.

 

Die Liquidation der Verwaltungs GmbH wurde beschlossen, nach Ablauf der Sperrfrist nach dem Gläubigeraufruf von einem Jahr können wir auch diese Gesellschaft schließen.

 

Nachdem Vollzug der Schließung der Verwaltungsgesellschaft in 2023 wird die Konzernstruktur erheblich schlanker sein.

 

Unverändert verwaltet und verwertet unsere Holding AG ihre Liegenschaften und fungiert als Mutterunternehmen für ihre Beteiligungsgesellschaften.

 

Ich möchte Ihnen zunächst die Lage der einzelnen Tochter-gesellschaften schildern, um anschließend Erläuterungen zur Holding AG zu geben.

 

 

Spinnerei Neuhof KG

 

Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung unserer Gesellschaft hat auch in diesem Jahr die Spinnerei Neuhof KG gehabt, an der wir unmittelbar und mittelbar über unsere Tochtergesellschaft, die Immobilien KG, beteiligt waren.

 

Die Spinnerei Neuhof KG geriet 2016 in eine schwerwiegende Krisensituation, die Sanierung wurde in 2019 abgeschlossen. Kaum saniert stand die Spinnerei vor der nächsten Heraus-forderung, der rückläufigen Nachfrage auf Grund der Automobil-krise und der Coronainfektion. Mitte 2021 wurde die Gesellschaft von der drastischen Erhöhung der Energiekosten überrascht. Das hat die Gesellschaft insoweit besonders getroffen, da sie auf Grund der Sanierungsvergangenheit keine langfristigen Energielieferverträge hatte abschließen können.

 

Die Krise hat die Gesellschaft gut gemeistert. Sie hat in 2021 ein positives Betriebsergebnis vor Ertragsteuern von 312.000 EUR erwirtschaftet. Der Jahresabschluss zeigt einen Jahres-überschuss von 353.000 EUR. Das Eigenkapital hat sich auf 652.000 EUR erhöht und beträgt nunmehr 15% der Bilanzsumme.

 

Für das Jahr 2022 erwartet die Gesellschaft wiederum ein positives Betriebsergebnis. Insofern scheint sich der positive Trend fortzusetzen. Die Auftragsbücher der Gesellschaft sind nach Auskunft der Geschäftsleitung voll. Große Sorgen machen jedoch die Energiepreise, die in der Spinnerei wie in der gesamten Wirtschaft hohe Unsicherheit hervorrufen.

 

Angesichts der Tatsache, dass die Gesellschaft in 2021 rund 0,9 Mio. EUR Altschulden tilgen musste, ist die Liquiditätssituation sehr angespannt.

 

Der Instandhaltungsstau ist nach wie vor sehr groß. Die Gesellschaft hat sich in 2020 durch ein KFW-Darlehen finanziert, das eine Dividende an die Gesellschafter ausschließt.

 

Alles in allem können wir also mittelfristig keine Ausschüttungen von dieser Gesellschaft erwarten.

 

Durch die Entsendung von Herrn Schwender in den Aufsichtsrat sind wir aktuell und umfassend informiert.

 

Ich stelle Ihnen dies in aller Ausführlichkeit dar, da die wirtschaft-liche Situation der Spinnerei Neuhof KG für die Lage unserer Gesellschaft äußerst wichtig ist und sich diese auch in den Jahresabschlüssen für 2021 widerspiegelt, die ich Ihnen nun erläutern möchte.


 

Immobilien KG

 

Zunächst zur Immobilien KG:

 

Wenn Sie die Zahlen, die wir Ihnen hier präsentieren, in den hinteren Reihen schlecht lesen können, bitte ich Sie, auf den ausgedruckten Jahresabschluss zurückzugreifen, der sich bei Ihren Unterlagen befindet. Ich beginne mit der Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung.

 

Die Gesellschaft hat Betriebskosten der an die Spinnerei Neuhof KG verkauften Betriebsimmobilie, die zwangsläufig bei ihr als „Nocheigentümerin“ anfallen, an die Spinnerei Neuhof KG weiterbelastet. Dies schlägt sich in den sonstigen betrieblichen Erträgen mit 4.000 EUR nieder.

 

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind neben den Betriebskosten der Immobilie von 4.000 EUR Verwaltungskosten von 15.000 EUR enthalten.

 

Insgesamt ergibt sich ein negatives Jahresergebnis von knapp 8.600 TEUR.

 

Ein Blick auf die Bilanz zeigt die Beteiligungen an der Spinnerei Neuhof KG und an deren Komplementärin.

 

Der zweite große Vermögenposten ist das verbleibende Kaufpreisdarlehen gegen die Spinnerei Neuhof KG von 100.000 EUR plus Zinsen.

 

Ein Blick auf die Passivseite zeigt eine Eigenkapitalquote von 94%, wesentliche Schulden bestehen also nicht. Die Verbindlich-keiten gegenüber Gesellschaftern bestehen im Wesentlichen gegenüber der Komplementärin.

 

Für das kommende Jahr werden wir auf Grund der Anwachsung an die Holding AG Verwaltungskosten von rund 15.000 EUR einsparen können.

 

 

Holding AG

 

Den Jahresabschluss der Holding AG finden Sie in ausgedruckter Form in der Einladung, die sie bereits erhalten haben und die wir Ihnen heute noch einmal als Unterlage zur Verfügung stellen.

 

Im Jahresabschluss der Holding AG haben sich die Ereignisse des Geschäftsjahres 2021 wie folgt abgebildet:

 

Wie bekannt, bemühen wir uns seit Jahren, den Bestand der nicht betriebsnotwendigen Immobilien zu verkaufen. In 2021 ist gelungen, ein Erbpachtgrundstück zu veräußern. Der Erlös hieraus beträgt 645.000 EUR. Der Verkauf war für unsere Gesellschaft in jeder Hinsicht sehr wichtig. Die Kaufpreiszahlung hat die drängenden Liquiditätsprobleme gelöst. Zudem wäre in wenigen Jahren der Erbpachtvertrag ausgelaufen. Damit wäre eine Ablöse des Gebäudes von rund 200 bis 300 TEUR fällig geworden, die wir hätten nicht finanziell darstellen können. In der Gewinn- und Verlustrechnung schlägt sich der Verkauf nur mit einem Ertrag von 42.000 EUR nieder, da dem Erlös ein Buchwertabgang von 603.000 EUR gegenübersteht.

 

Im Übrigen umfassen die Erträge unserer Gesellschaft noch die Erbbauzinsen von 46.000 EUR, die ja künftig wegfallen, und einige wenige Pachterträge.

 

Die Aufwendungen für die Pensionen von insgesamt 180.000 EUR sind in den Personalkosten mit 142.000 EUR und in den Zinsaufwendungen mit 88.000 EUR enthalten. In 2020 haben wir Ruhegehälter von insgesamt 252.000 EUR ausgezahlt. Die Pensionsberechtigungen betreffen derzeit 8 Personen, 2 ehemalige Geschäftsführer und 6 Mitarbeiter.

 

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 77.000 EUR sind neben den Verwaltungskosten auch Betriebskosten der Bestandsimmobilien enthalten.

 

Insgesamt ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von 152.000 EUR.

 

Blicken wir auf die Bilanz:

 

Im Sachanlagevermögen sind die Vorratsgrundstücke mit einem gegenüber dem Vorjahr um 603.000 EUR verminderten Buchwert von 1.152.000 EUR enthalten. Die Verminderung resultiert aus dem Grundstücksverkauf, den ich bereits beschrieben habe.

 

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die Immobilien KG und deren Komplementärin.

 

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen den Kaufpreisanspruch gegen den Erwerber der Immobilie. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen die laufende Verrechnung mit der Immobilien KG. Am Stichtag betrugen die Bankguthaben nur noch rund 15.000 EUR.

 

Das Eigenkapital hat sich um das Jahresergebnis vermindert. Die Eigenkapitalquote ist mit knapp 21% der Bilanzsumme gut.  Im Übrigen dominieren auf der Passivseite die Pensionsverpflichtungen mit 2.087.000 EUR.

 

Für 2022 rechnet der Vorstand mit unveränderten Aufwendungen gegenüber 2021.

 

Die durch den Verkauf des Grundstücks gewonnene Zeit wollen wir nutzen, um einen Bebauungsplan für unsere Grundstücke zu erwirken und somit eine verbesserte Veräußerbarkeit herzustellen. Ungeachtet dessen sind wir in Verhandlungen über die Veräußerung eines Grundstücksteils in der Dr. Enders -Straße. Ob es zum Verkauf kommt, lässt sich derzeit nicht abschätzen.

 

 

Das war mein Überblick über die Ereignisse des Jahres 2021 und ergänzend die ausführliche Darstellung der aktuellen Lage unserer Gesellschaft. Damit möchte ich meinen Bericht beenden, bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und erwarte Ihre Fragen.